Abgeschlossenes Projekt

Produktive Innovationsprozesse zur Erhöhung der Produktivität von Gesundheitsdienstleistern

Beginn: August 2010
Ende: April 2014

Hintergrund

Eine zunehmende Anzahl von Gesundheitsbetrieben ist mittlerweile bestrebt, eine systematische Produktivitätsmessung durchzuführen oder sich mit Produktivitätskonzepten auseinanderzusetzen. Produktivitätssteigerungen sind in der Regel das Ergebnis eines Innovationsprozesses. Dabei wird zunächst eine Produktivitätslücke durch eine Produktivitätsmessung nachgewiesen. Anschließend werden gezielt Innovationsprozesse initiiert und evaluiert. Das vorliegende Verbundprojekt widmet sich exemplarisch der Produktivität von Krankenhäusern als besonders bedeutende Dienstleister des Gesundheitswesens.


Methode

Das Verbundprojekt hat zwei Analysestränge verfolgt: die Messung und Beeinflussung der Produktivität des Leistungsgeschehens sowie die Messung und Beeinflussung der Produktivität von Innovationsprozessen. Zunächst wurden für beide Analysestränge geeignete Messverfahren entwickelt, die dann im Rahmen von empirischen Analysen zur Anwendung kamen. Dabei wurde der Einfluss verschiedener strategischer und operativer Entscheidungen der Organisationen auf die Produktivität des Leistungsgeschehens sowie der Produktivität von Innovationsprozessen analysiert.


Ergebnisse

Eine große Einflussnahme des Krankenhausaufsichtsgremiums auf die strategische Zielplanung hat einen positiven direkten, aber einen negativen indirekten Effekt auf die Wirtschaftlichkeit und Produktivität des Krankenhauses.

Eine hohe Einflussnahme des Krankenhausaufsichtsgremiums hat einen positiven Effekt auf das Geschäftsergebnis bzw. die Krankenhausproduktivität. Allerdings kann ein stark einflussnehmendes Aufsichtsgremium die Zusammenarbeit zwischen den beiden Parteien negativ beeinflussen. Eine bessere Zusammenarbeit beider Gremien wirkt sich wiederum positiv auf die Produktivität des Krankenhauses aus. Die Ergebnisse unterstreichen die praktische Bedeutung einer guten Zusammenarbeit zwischen Aufsichtsgremium und Geschäftsführern für die Wirtschaftlichkeit und die Produktivität des Krankenhauses.

Eine gleichzeitige Involvierung in horizontale und vertikale Krankenhauskooperationen beeinflusst die Krankenhausproduktivität negativ. Es zeigt sich, dass sowohl mit horizontaler als auch mit vertikaler Kooperation teilweise positive Effekte auf die Krankenhausproduktivität erzielt werden können. Allerdings existiert ein stark negativer Interaktionseffekt, d. h. partiell gibt es negative Synergien zwischen den beiden Kooperationsformen.

Krankenhäuser profitieren von der Einrichtung eines institutionell verankerten Innovationsmanagements. Eine derartige Innovationsstelle ermöglicht die Erarbeitung krankenhausspezifischer Leitlinien für Innovationsprozesse sowie die Entwicklung von relevanten Kommunikationsinstrumenten.


Fazit

Auf Basis der Studienergebnisse wurden Handlungsempfehlungen für Krankenhäuser abgeleitet und die entwickelten Konzepte gemeinsam mit Projektpartnern implementiert.


Gefördert durch:
Bundesministerium für Bildung und Forschung - www.bmbf.de

Projektleitung

Dr. Karl Blum
Vorstand, Deutsches Krankenhausinstitut e.V. Leiter Geschäftsbereich Forschung