DKI Blitzumfrage: Aktuelle Lage der Notaufnahmen
Hintergrund
Die schwierige Situation in den Notaufnahmen der Krankenhäuser steht seit langem im Fokus der gesundheitspolitischen Diskussion. Mit der Blitzumfrage sollten die aktuellen Herausforderungen genauer untersucht werden.
Methode
Repräsentativbefragung im DKI Krankenhaus-Pool, einem Online-Tool für Blitzumfragen zu tagesaktuellen Themen. An der Befragung beteiligten sich bundesweit 112 Allgemeinkrankenhäuser ab 100 Betten.
Ergebnisse
Die Lage in den Notaufnahmen der Krankenhäuser ist momentan äußerst schwierig. Im Dezember 2022 sahen sich 77 % der Krankenhäuser gezwungen, ihre Notaufnahme zeitweise von der Versorgung abzumelden. Hauptgründe hierfür sind unzureichende Bettenkapazitäten auf den Normal- und Intensivstationen sowie der Personalmangel und Personalausfälle in den Notaufnahmen. Ausnahmslos alle Notaufnahmen bewerten die Vergütung der von ihnen erbrachten ambulanten Leistungen als defizitär.
Im Mittel müssen 38 % der Patienten in den Notaufnahmen stationär aufgenommen werden. Nicht stationär aufgenommene Fälle bedürfen in den Notaufnahmen fast ausschließlich einer ambulanten Behandlung. Nur jeweils rund 1 % der Fälle werden ohne Behandlung direkt an andere Leistungserbringer verwiesen. In den Notaufnahmen erhalten die Patienten eine Behandlung auf stationärem Niveau. Die besonderen Diagnostikmöglichkeiten des Krankenhauses werden regelhaft im Rahmen der ambulanten Notfallbehandlung in Anspruch genommen.
Fazit
Die Notaufnahmen kompensieren vielerorts Versorgungsprobleme in der vertragsärztlichen Versorgung. Eine hohe Auslastung der Notaufnahmen gibt es vor allem an Werktagen zu den sprechstundenfreien Zeiten der Vertragsärzte, konkret an Mittwoch- und Freitagnachmittagen, am Abend und an Wochenenden, daneben auch tagsüber an Montagen.
Projektleitung
Leiter Geschäftsbereich Forschung