Abgeschlossenes Projekt

Investitionsfähigkeit der deutschen Krankenhäuser

Beginn: Mai 2015
Ende: November 2015

Hintergrund

Die öffentlichen Fördermittel der Bundesländer reichen bei weitem nicht mehr aus, um den Investitionsbedarf der Krankenhäuser zu decken. Die unzureichende öffentliche Finanzierung der Vorhaltung von Krankenhäusern führt zu strukturellen Defiziten in den Krankenhäusern und zu Substanzverlusten bei der baulich-technischen Infrastruktur und möglichen Einschränkungen in der Versorgungsqualität.


Methode

Bei den Allgemeinkrankenhäusern in Deutschland wurde eine repräsentative Online-Befragung durchgeführt. Themenschwerpunkte der Befragung bildeten u.a. der Investitionsstau, die Investitionsfähigkeit und der Investitionsbedarf der Krankenhäuser sowie Lösungsansätze und Lösungsmöglichkeiten der Investitionsfinanzierung.


Ergebnisse

Faktisch wird nur noch die Hälfte der Krankenhausinvestitionen aus öffentlichen Fördermitteln bestritten. Die andere Hälfte der erforderlichen Investitionen steuern die Krankenhäuser anderweitig bei, etwa über Überschüsse aus den Leistungsentgelten. Die Gewinnmargen der Krankenhäuser reichen aber zumeist nicht aus, um den Investitionsbedarf zu decken oder Kredite finanzieren zu können. Nur jeweils rund ein Viertel der Krankenhäuser hat in den letzten Jahren eine hinreichende Rendite zur Finanzierung notwendiger Investitionen erzielt oder erwartet dies für die Zukunft.

Die Unterfinanzierung der Krankenhausinvestitionen führt zu einem erheblichen Investitionsstau. Für die nächsten fünf Jahre beträgt der Investitionsbedarf der deutschen Krankenhäuser rund 7 Mrd. € pro Jahr. Die öffentliche Förderquote durch die Bundesländer lag in den letzten Jahren nur bei 2,7 Mrd. € pro Jahr. Der Investitionsbedarf ist damit um das Zweieinhalbfache höher als aktuell die öffentlichen Fördermittel für Krankenhausinvestitionen.


Fazit

Bei der Finanzierung der Investitionskosten besteht dringender Handlungsbedarf. Zur Deckung des Investitionsbedarfs ist das Fördervolumen für Krankenhausinvestitionen auf mindestens 7 Mrd. € pro Jahr aufzustocken. Dabei sind ggf. auch zusätzliche Finanzierungsquellen zu erschließen, z.B. Investitionszuschüsse des Bundes oder eine (Teil-)Finanzierung der Investitionskosten über die Leistungsentgelte. Ohne eine grundlegende und nachhaltige Lösung der Investitionsfinanzierung ist die Zukunft der Krankenhausversorgung nicht gesichert.


Gefördert durch:
Branchencenter Gesundheit und Soziales der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (BDO)

Projektleitung

Dr. Karl Blum
Vorstand, Deutsches Krankenhausinstitut e.V. Leiter Geschäftsbereich Forschung

Dr. Matthias Offermanns
Senior Research Manager