Pressemitteilung: Physician Assistant – ein neues Berufsbild auf dem Vormarsch


Ein neues Berufsbild im deutschen Gesundheitswesen ist die sog. Arztassistenz oder der Physician Assistant (PA). Dabei geht es um die regelhafte Delegation ärztlicher Tätigkeiten an besonders geschultes nicht-ärztliches Personal, welches Assistenzaufgaben im medizinischen Bereich unter Aufsicht von Ärzten übernehmen soll.

Nach internationalem Vorbild hat die Duale Hochschule Baden-Württemberg Karlsruhe (DHBW) den Bachelor-Studiengang Physician Assistant/Arztassistenz entwickelt, der mit der Weiterbildung „Staatlich anerkannter Arztassistent (Physician Assistant)“ abschließt. Die Weiterbildung für Pflegekräfte und andere Gesundheitsfachberufe erfolgt als sechssemestriges duales Vollzeitstudium unter der Leitung von Prof. Dr.med. Marcus Hoffmann. Dabei wechseln sich Lehrveranstaltungen an der Hochschule und Praxisphasen in Einrichtungen des Gesundheitswesens ab.

In Kooperation mit den Wissenschafts- und Sozialministerien des Landes Baden-Württemberg hat die DHBW das Deutsche Krankenhausinstitut (DKI) mit der Evaluation ihres PA-Studiums beauftragt. „Die Ergebnisse belegen eine hohe Praxisbewährung des Physician Assistant“, so der Projekteiter beim DKI, Dr. Karl Blum. Die Absolventen des PA-Studiums finden in der Regel problemlos eine Stelle und arbeiten nahezu ausnahmslos als Arztassistenz, bislang weitestgehend im Krankenhaus.

Die Arztassistenten führen überwiegend traditionell ärztliche Aufgaben aus. Im OP sind sie standardmäßig als OP-Assistenz tätig. Auf den Stationen, in der Ambulanz und anderen Funktionseinheiten gehören die Mitwirkung bei der Erstellung und Erläuterung von Diagnostik und Behandlungsplänen zu den Standardaufgaben der Arztassistenz. Daneben sind sie regelmäßig in die Behandlungsorganisation und Dokumentation eingebunden.

Von den rund 100 befragten Krankenhausärzten, die mit Arztassistenten zusammenarbeiten, wird die Qualität der PA-Tätigkeiten mehrheitlich mit sehr gut oder gut bewertet. Durch das PA-Studium werden die Absolventen aus Sicht der Praktiker in die Lage versetzt, delegierbare ärztliche Tätigkeiten in den Bereichen von Behandlung, Management und Administration zu übernehmen. Bei den Patienten trifft die Arztassistenz auf eine hohe Akzeptanz.

Das Berufsbild trägt zur Entlastung des Ärztlichen Dienstes durch Übernahme delegierbarer ärztlicher Tätigkeiten, zu einer verbesserten Qualität von Assistenzleistungen und einer verbesserten Behandlungsorganisation bei. Laut Prof. Hoffmann von der DHBW „spricht insgesamt vieles dafür, dass sich das Berufsbild des Physician Assistant mittel- bis langfristig in Deutschland etablieren wird.“

Die vollständigen Studienergebnisse und weitere Informationen zum Physician Assistant finden Sie auf den Internetseiten der DHBW und des DKI.

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